Warum Parteien ein Anachronismus sind

In Firmen sind die Interessen der Belegschaft und der Eigentümer (bzw. des Vorstandes) oft unterschiedlich. Wie können die beiden Gruppen miteinander diskutieren? Es kann nicht jeder mit jedem reden, das wär zu aufwendig und zu chaotisch, es würde nichts dabei herauskommen.

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Die Lösung ist, dass jede Gruppe einen (oder wenige) Interessensvertreter entsendet...
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...und die schnapsen es sich aus.
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Ähnlich ist das Mehrparteiensystem, wie wir es heute kennen, entstanden. Es gab die 3 Stände Adel, Klerus und Bürgertum, von denen jeder einen einflussreichen Teil der Bevölkerung repräsentierte.

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Diese Stände waren scharf von einander abgegrenzt (ein Geistlicher, auch wenn er adeliger Geburt war, gehörte definitionsgemäß zum Klerus) und verfolgten jeweils ganz bestimmte Interessen. In der industriellen Revolution kam die neue Bevölkerungsgruppe der Arbeiter hinzu, eine sehr homogene Bevölkerungsgruppe, mit ebensolchen Interessen. Es entstanden die kommunistische und die sozialdemokratische Partei.

Heute gibt es keine derart geschlossenen, homogenen Bevölkerungsgruppen mehr. Heute hat jeder Mensch seine eigenen, individuellen Interessen.

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Parteien haben heute daher keinen Sinn mehr.

Die Parteien haben sich verselbständigt, sie repräsentieren nicht mehr bestimmte Bevölkerungsgruppen, sondern sich selbst. Die Politiker fühlen sich nicht der Bevölkerung, sondern der Partei verpflichtet. Im Prinzip funktionieren Parteien heute wie Sekten.

Nachtrag 2009: Anscheinend hat Christoph Chorherr meine Seiten gelesen, also sind sie wenigstens nicht ganz umsonst. :-)

Chorherr
aus "Heute", 13.2.2009, Seite 4

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