Steigname:Gaissteig
SG:1
Markierungsfarbe:-
Einstieg:Voismaut
Ausstieg:Schnellerwagsteig
Ein vergessener, kaum mehr begehbarer, teils nicht mehr erkennbarer Steig, der aber im alten Benesch-Führer als schön beschrieben wurde und dadurch immer wieder das Interesse von Romantikern auf sich zieht. Er führt über den Grenzriegel und dann durch die bis in den Abend sonnenbeschienene, üppig felsdurchsetzte Westflanke des Kuhschneebergs. Die Chance, hier einem Menschen zu begegnen, ist so gut wie 0. Nur am Einstieg wird man gesehen, vor allem wenn man das Auto bei der Lenzbauernbrücke abstellt, wo der Besitzer des gleichnamigen Gehöfts und Sägewerksbetreiber mit Besuchern schlechte Erfahrungen gemacht hat. Weil am Originaleinstieg beim Kreuz bei der Lenzbauernbrücke zudem kein Steig mehr existiert, empfiehlt sich es sich eher, im Bereich der Voismaut zu parken und die dort neben der Voisbachbrücke beginnende Forststraße auf den Grenzriegel hinauf zu gehen. Der Grenzriegel läuft weiter oben mit dem Gratrücken vom Originaleinstieg zusammen. Auch hier ist noch kein Steig zu finden, nur Wildwechsel. Die erste Spur des Gaissteigs ist eine leicht nach rechts ansteigende Hangquerung, die weniger als Steig, mehr als Hangstufe erkennbar ist und in ihrer Gleichförmigkeit menschengemacht wirkt. Hier und im weiteren ist der Gaissteig vor allem noch auf erdigen Waldhängen und entlang von Felswänden (wo Felsbänder künstlich herausgearbeitet wurden) auffindbar, während er auf Schutthängen durch Schuttbewegungen total verschwunden ist. Im Prügelgraben soll sich der Gaissteig in eine alte, schwierigere und eine neue, einfachere Variante geteilt haben. Aus dem eben genannten Grund ist paradoxerweise nur noch die alte Variante erkennbar. Sie quert weiter den Hang in sehr steiles Gelände. Eine Felsrinne wurde mit Hilfe von Versicherungen gequert, von denen ein nutzloser Stift als Rest übrig geblieben ist. Die Rinne muss daher mittels Kletterei gequert werden. Der darauffolgende extrem steile, erdige Waldhang ist keine geringere Herausforderung, da die Hangstufe des Steiges mangels Begehungen schon sehr abschüssig ist und nur durch die vergleichsweise gute Bindefähigkeit der Fichtennadeln gehalten wird. Wo das Gelände etwas flacher wird, erreicht man eine größere Geröllhalde. Nach ihrer Querung nicht auf einer deutlichen Steigspur leicht abwärts, sondern auf der ersten erdigen Rampe aufwärts. Am beginn der nächsten Schutthalde, am Ausgang einer weiter oben senkrecht abbrechenden Schlucht, ist rechts eine Einebnung auf Basis aufgeschlichteter Steine zu sehen. Sie war das Fundament einer Hütte, von der nichts mehr übrig ist. An dieser Stelle wendet man sich nach links zu einer felsigen Rampe, mit der eine lange Hangquerung zurück nach links beginnt. Vorbei an der Gaissteighöhle und über ein exponiertes, aber unschwieriges Band auf einen Schrofenhang. Der originale Wegverlauf ist hier unsicher. Man quert ungefähr horizontal über einen Grat in den nächsten Schuttgraben, nach dem der Steig, sofern man seine Fortsetzung findet, wieder deutlicher wird und auf bequemer Hangstufe bis in den oberen Teil des Prügelgrabens führt. Von dort weglos aufwärts zur Forststraße oder zum Schnellerwagsteig.