Steigname:Zweitorsteig (= R&S-Steig)
SG:1
Markierungsfarbe:grün
Einstieg:WF
Ausstieg:HF
Ich war ursprünglich von diesem Steig wenig begeistert, finde den oberen Teil inzwischen aber sehr schön (Höhlen, Felsbogen, Einsamkeit). Wem der steile Graben im unteren Teil zu scheußlich ist, der kann den oberen Zweitorsteig (1) mit dem unteren Hubertussteig (1-) kombinieren. Der bequemste Zustieg zum Zweitorsteig erfolgt nicht über den Wandfußsteig, denn auf beiden Seiten geht er immer wieder auf und ab, orogr. rechts mit einer (umgehbaren) Abkletterstelle im 1. SG und orogr. links teilweise mit verlassten Markierunge ohne Steigspur. Man startet am besten in Zweiersdorf beim Gasthof Mohr und geht den grün markierten Weg in Richtung Leitergraben. Bald biegt die Asfaltstraße links ab, während die grüne Markierung geradeaus weiterführt (verwachsener Karrenweg). (Hier kann man einen Abstecher nach rechts zu einer wenig ergiebigen Quelle machen.) Die grüne Markierung vereinigt sich bald wieder mit einer Forststraße. Wo diese eine scharfe Linkskurve macht, folgen wir weiter dieser statt der grünen Markierung (diese führt auf einer verwachsenen Seiten-Forststraße weiter geradeaus). Die Forststraße steigt immer weiter an, während die Felswände immer tiefer herabrücken. Auf einem über einer breiten Straßenböschung stehenden kleinen Felsblock erblickt man schließlich einen grünen Punkt.
grüner Punkt an Block
Wild durch den Wald linkshaltend aufwärts erreicht man in Kürze den Wandfußsteig im Bereich Zweitorsteig. Hier gibt es eine verwirrende Vielfalt an Markierungen: WF (blau) = Wandfußsteig, IB (gelb, I) = Bochnersteig, R&S (rot, I-) = ? (wahrscheinlich die Initialen der Errichter), ZWT (grün, I) = Zweitorsteig. Letzterer ist nur der umbenannte R&S-Steig, mit korrigierer Schwierigkeitsbewertung. Dass die Markierungsfarbe dabei auf Grün geändert wurde, hat einen guten Grund: Der Zweitorsteig kreuzt den rot markierten Wolfsteig und streift den rot markierten Hubertussteig! Der Einstieg zum Zweitorsteig ist am deutlichsten orogr. rechts von einem schutterfüllten Graben angeschrieben.
Aufschriften
R&S = ZWT
Hier ersteigt man etwas schwierig über erdigen Fels einen Schrofenrücken. Einfacher gelingt der Einstieg von der orogr. linken Seite der Schutthalde, gemeinsam mit dem Bochnersteig. Der Bochnersteig bleibt im Bereich des sich nach rechts wendenden Grabens, während der ZWT-Steig sich am Schrofenrücken orientiert. Bei einer gut angeschriebenen Weggabelung (links +, rechts -)...
Felsaufschrift
...gilt es, eine Stufe zu bewältigen. Entweder links um ein Eck herum und sogleich wieder rechts hinauf (brüchig) oder sofort rechts hinauf (erdig). Die Querung noch weiter rechts in den Steilhang ist wenig empfehlenswert. Nach der Stufe weicht man dem steiler werdenen Grat in seine orografisch linke Flanke aus. 2 Bäume helfen bei der Überwindung einer Steilstelle, darauf folgt eine unangenehme glatte, erdige Rampe.
Rampe
Rückblick auf die erdige Rampe
Danach weiter steil mit viel loser Erde (Achtung: beim Ausrutschen kann man sich an den Föhrennadeln Stich- und Ritzwunden zuziehen) am Rand des Grabens zu einer Scharte, wo man den Grat mit Erleichterung wieder besteigt.
Aufstieg zur Scharte
von links unten kommt man herauf, rechts oben die Scharte
Grattürmchen
die Scharte von oben gesehen
Nun folgt ein sehr schöner Wegabschnitt über einen aussichtsreichen, felsigen Grat.
Grat
Grat
bei Sonnenschein natürlich am schönsten!
Der Grat verliert sich langsam und das Gelände wird erdiger und feuchter.
erdige Rinne
Doch hinter dem abgebildeten Busch erreicht man bereits die erste Höhle - namens "Hotel zur schönen Aussicht". In ihr befindet sich eine Salzlecke, Gemsen halten sich hier gerne auf.
Höhle
An der Höhle links vorbei über eine kleine Stufe zum Kontakt mit dem Hubertussteig (rote Punkte). Den weitläufigen Felswänden, unter denen man nun steht, weicht der Hubertussteig nun links aus, während der Zweitorsteig nach rechts an ihrem Fuß entlangführt. Zunächst über der Höhle zurück nach rechts, dann leicht absteigend ohne erkennbare Steigspur...
Steilhangquerung
scheinbar ins Niemandsland
Steilhangquerung
auch im Rückblick keine Steigspur erkennbar
...zu einer großen, bunt gefärbten höhlenartigen Nische mit dem Steigbuch.
höhlenartige Nische
Diese Nische bietet Schutz vor dem häufigen Steinschlag, dem man unter dieser Wand ansonsten ausgesetzt ist. An einer weiteren, kleineren Höhle geht es nun vorbei auf einen erdigen Rücken, der erstiegen wird...
erdiger Anstieg
...und bald in erdige Schrofen übergeht. Am sichersten ist es, oben an den Felswänden zu bleiben, denn weiter unten (wo die Markierung ist) ist der Schrofenhang ausgesetzter.
Tiefblick
nichts für ängstliche Gemüter
Bald erblickt man das Zweiersdorfer Tor, durch das der Zweitorsteig gemeinsam mit dem rot punktmarkierten Wolfsteig hindurchführt. Es ist ein gewaltiger Felsbogen, der von unten gesehen dem Heidentor bei Carnuntum ähnelt.
Zweiersdorfer Tor
das Zweiersdorfer Tor
Durch dieses Tor gelangt man in einen vegetationsreichen kleinen Kessel, den der ZWT-Steig nach rechts über eine gut gegliederte Wand (klettertechnische Schlüsselstelle, SG 1) rechtshaltend verlässt. (Im Abstieg merkt man allerdings ihre Brüchigkeit.)
Kessel
in den Kessel
Aussicht
Blick durchs Zweiersdorfer Tor
Wand
Die Wand schaut wild aus, ist aber gut gestuft.
Tiefblick
Rückblick in den Kessel, hier noch vor dem Laubaustrieb
Über Schrofengelände gelangt man in wenigen Minuten auf die Hochfläche.